Philosophie

Grundlage meiner Betrachtungsweise von Gesundheit und Krankheit sowie meiner therapeutischen Arbeit bildet der Wissensschatz der traditionellen europäischen Naturheilkunde TEN.

'TEN' ist ein Begriff neueren Ursprungs, der sich als Folge der Einsicht etabliert hat, dass wir auf einen sehr reichen Wissens- und Erfahrungsschatz zurückgreifen können, der wesentlich mehr beeinhaltet als etwa das Wissen um die Heilkraft der Pflanzen. Leider wurde dieses Wissen mit dem Aufkommen des rationalen Zeitalters und des wissenschaftlichen Denkens weitgehend verbannt. In jüngster Zeit sind aber viele Bestrebungen vorhanden, diesen Schatz wieder zu heben, zu entstauben und aus heutiger Sicht zu würdigen.

Bereits in der Antike wurde mit der Lehre der vier Säfte (humores) ein Medizinalsystem entwickelt, das in den folgenden Jahrhunderten noch weiter ausgearbeitet wurde und lange Zeit Basis aller Heilbemühungen war. Dieses humoralmedizinische Modell gewinnt im Zuge der Aufarbeitung alten Wissens wieder an Beachtung, Die Erkenntnis beginnt sich durchzusetzen, dass es es sich mit einigen Anpassungen auch heute als äusserst tauglich erweist und ein alternatives Denk- und Arbeitsmodell zur schulmedizinischen Betrachtungsweise mit ihrer starken Symptomorientierung darstellt. Auch für meine Tätigkeit als Naturheilpraktikerin ist das humoralmedizinische Denkmodell mittlerweile zu einer wichtigen Grundlage geworden, sowohl bezüglich Diagnostik wie auch Therapie. Dabei sind mir insbesondere folgende Aspekte wichtig:  

 *  Es ermöglicht eine individuelle Einschätzung eines Menschen mit seinen konstitutionellen Stärken und Schwächen, dies gleichermassen bei Kindern und Erwachsenen.

*  Es weitet den Blick für eine ganzheitliche Betrachtung - und damit unter anderem auch für die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper. 

* Es macht bewusst, dass wir immer auch Teil der uns umgebenden Natur sind, somit in Wechselwirkung stehen mit der näheren und weiteren Umgebung - und damit beeinflusst werden von äusseren Faktoren wie zum Beispiel Wärme, Kälte, Feuchtigkeit, den nährenden Kräften der freien Natur, aber auch schädigenden Einflüssen wie Erdstrahlen, Umweltgifte oder Elektrosmog.

*  Es lenkt die Aufmerksamkeit weg vom Symptom hin zu den grundlegenden Regulationsmechanismen – und damit auch zur Stärkung der Selbstheilungskräfte

*  Es ruft wieder in Erinnerung (was über Jahrhunderte bekannt war), dass Heilen ein grundlegendes In-Ordnung-bringen auf allen Ebenen erfordert – und  es unterstützt damit die Einsicht, dass therapeutische Massnahmen nicht nur Heilmittelverordnungen oder manuelle Praktiken beinhalten, sondern auch verschiedenste Aspekte der 'Lebensführung’ einbeziehen sollten, sei das die Ernährung, der Umgang mit Stress, die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen oder die Fähigkeit, Zugang zu seinen Kraftquellen zu haben.